Für viele Unternehmen gehört Künstliche Intelligenz inzwischen zu den wichtigsten strategischen Themen. Sie unterstützt etwa bei der vorausschauenden Wartung, im Kundenservice oder in sicherheitskritischen Bereichen. Doch je grösser der Nutzen, desto grösser auch das Risiko. Wer sich nicht früh genug mit Risiken beschäftigt, läuft Gefahr, schwerwiegende Folgen zu übersehen. Ein systematischer Ansatz ist daher unerlässlich.

Kernstück eines solchen Ansatzes ist das Risikoprofil Ihrer KI-Systeme. Es bewertet Risiken entlang von sechs zentralen Säulen: Sicherheit, IT-Schutz, Recht, Ethik, Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Damit lassen sich potenzielle Schwachstellen identifizieren und gezielt entschärfen. Das Ergebnis: KI-Systeme, die den regulatorischen Anforderungen entsprechen, Unternehmensziele unterstützen und verantwortungsvoll eingesetzt werden können.

Die sechs Schlüsselfaktoren eines KI-Risikoprofils

Sicherheit

Kann Ihre KI direkt oder indirekt Schaden verursachen? Sicherheitsrisiken müssen früh erkannt werden, um Schäden an Menschen oder Systemen zu vermeiden. Tesla steht derzeit wegen sicherheitsrelevanter Vorfälle mit dem Autopiloten unter Beobachtung. Es kam zu Hunderten Unfällen und 13 Todesfällen. Solche Beispiele zeigen, wie wichtig belastbare Sicherheitsmechanismen in KI-Systemen sind.

IT-Sicherheit

Ist Ihre KI ausreichend vor Angriffen geschützt und geht sicher mit sensiblen Daten um? KI-Systeme sind anfällig für gezielte Manipulationen. Slack AI etwa wurde mit sogenannten Prompt-Injection-Angriffen dazu gebracht, Informationen aus privaten Channels preiszugeben – ganz ohne direkten Zugriff auf diese Channels.

Rechtliche Konformität

Hält Ihre KI alle geltenden Gesetze und Vorschriften ein? Verstösse können teuer werden. So musste Clearview AI 2022 in Grossbritannien 7,5 Millionen Pfund Strafe zahlen, weil das Unternehmen ohne Einwilligung biometrische Daten sammelte. Neben finanziellen Schäden leidet dabei auch der Ruf.

Ethik

Agiert Ihre KI fair, transparent und respektvoll gegenüber allen Beteiligten? Verstösse gegen ethische Grundsätze untergraben Vertrauen und schaden dem Unternehmen. iTutorGroup etwa nutzte eine diskriminierende Recruiting-KI, die ältere Bewerber systematisch ausschloss. Die Folge: 365.000 Dollar Strafe und ein enormer Imageverlust.

Leistungsfähigkeit

Erreicht Ihre KI zuverlässig das, wofür sie gebaut wurde? Schwache Performance bedeutet nicht nur verschwendete Investitionen, sondern kann auch das Vertrauen in KI untergraben. Mehrere US-Städte beendeten etwa den Einsatz von ShotSpotter, einem System zur Schusserkennung, weil es in der Praxis weder effektiv noch wirtschaftlich war.

Nachhaltigkeit

Ist Ihre KI auch langfristig tragfähig? Dazu gehört neben Umweltverträglichkeit auch der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen. Komplexe Modelle verbrauchen oft viel Energie. Microsoft zeigt mit seinem Ziel, KI klimaneutral zu betreiben, wie Innovation und Nachhaltigkeit zusammengehen können.

Fazit

Ein starkes Risikomanagement ist der Schlüssel für verantwortungsvolle, zukunftsfähige KI. Wer sein System entlang der sechs zentralen Säulen bewertet und gezielt Risiken adressiert, schafft eine belastbare Grundlage für Sicherheit, Compliance und ethisches Handeln.

Vorausschauendes Risikomanagement ist dabei mehr als eine Pflicht – es ist ein strategischer Hebel, um KI skalierbar und verantwortungsvoll zu nutzen.

AIQURIS unterstützt Unternehmen dabei, genau das umzusetzen. Als führende Plattform für KI-Risiko- und Qualitätsmanagement bieten wir für jede KI-Anwendung ein strukturiertes Risikoprofil und praxisnahe Unterstützung. Wenn Sie planen, KI in Ihr Projekt zu integrieren, sprechen Sie mit einem unserer Experten – wir zeigen Ihnen, wie Sie Risiken frühzeitig erkennen und steuern können.


Sources

  1. The Verge
  2. The Register
  3. BBC
  4. HR Dive
  5. CNN
  6. Microsoft